KLARTEXT mainzer ärzteforum 31.03.2021 - ONLINE |
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Impfstoffe und andere Medikamente: Produktion, Verteilung und Probleme |
Die erste Online-KLARTEXT-Veranstaltung hatte erfreulich viele Teilnehmer.
Wir waren im Gespräch mit
- Frau Dr. Gabriela Soskuty, Vice President Government Affairs, B. Braun Melsungen AG, Vorstandsmitglied des BPI,
sowie
- Frau Babette Reiken, Geschäftsführerin der G. Pohl-Boskamp GmbH & Co. KG, stellvertretende Vorsitzende des Vorstands BPI.
Zunächst wurden im Vorfeld eingesandte Fragen beantwortet zum Thema Versorgungssicherheit in der Medizin, Zulassungsbedingungen und dem Spagat zwischen Sicherheit und Schnelligkeit sowie welchen Einfluss der Staat in Krisenzeiten auf Unternehmen hat.
Es wurde beeindruckend klar, wie vielschichtig diese Aspekte sind, wie viele Interessen berücksichtigt werden müssen. Am Beispiel des Betäubungsmittels Propofol konnte aufgezeigt werden, dass das, was manchmal nach außen so einfach lösbar aussieht, in der Realität erhebliche, erst einmal nicht bedachte, Auswirkungen nach sich ziehen kann.
Neben dem bekannten Aspekt, dass die Pandemie zum Mangel führen kann, wurden auch ihre anderen, häufig übersehenen Auswirkungen aufgezeigt. Da durch das Tragen von Mund-Nasen-Schutz, Einhalten der Abstandsregeln und die Kontakte-Einschränkungen die sonst vorhandene Grippe- und Erkältungswelle im Winter deutlich reduziert war, bestand für die üblichen Präparate zur Selbstmedikation von Erkältungen kaum Nachfrage. Auch durch die Reduktion elektiver Eingriffe in den Krankenhäusern kam es zu einem Umsatzeinbruch betreffs der für die Operationen erforderlichen Produkte, was bei den Medizinprodukte- und Pharmafirmen, die auf solche Produkte spezialisiert sind, zu finanziellen Problemen führen konnte.
Neben dem Wunsch an die Politik lösungsorientiert und respektvoll zusammenzuarbeiten, statt parteipolitisch zu agieren, wünschten sich beide Referentinnen den Aufbau einer datenbankgestützten Erfassung von Menge, Verfügbarkeit und Lagerort von definierten Produkten, damit zentral die Verteilung so gesteuert werden könne, dass keine Ungleichverteiluing mit Übermengen an der einen Stelle und Mangel an anderen Orten entstehen kann.
Gastgeber: Dr. Wolfgang Klee, Moderation: Dr. Sabine Müller-Löw